Lucas van Leyden (1489/94 - 1533) – Meister der Druckgraphik

29.06. – 24.09.2017

Lucas van Leyden war der bedeutendste niederländische Kupferstecher der nordeuropäischen Renaissance. Die Ausstellung präsentiert eine prononcierte Auswahl von mehr als 80 seiner Blätter aus dem reichen Bestand der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Sie erlaubt einen detailreichen Einblick in den künstlerischen Entwicklungsprozess Lucas van Leydens, von seinen Anfängen um 1506 bis in sein letztes Schaffensjahr 1530.

Adam und Eva mit Kain (Detail), 1510, Kupferstich, 165 x 116 mm

Lucas van Leyden - das Wunderkind

Der in Leiden geborene Künstler hatte sich von frühester Jugend an auf diese Kunstform spezialisiert und sie auf höchstes Niveau gehoben. Dass Lucas als „Wunderkind“ seinen ersten datierten Kupferstich bereits im Alter von 14 Jahren geschaffen habe, berichtet 1604 der Kunsttheoretiker Karel van Mander (1548–1606).

Die delikat gestochenen Blätter wurden bereits zu Lucas’ Lebzeiten von Künstlern und Sammlern hoch geschätzt und hatten bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Druckgraphik.

Subtile Grauabstufungen

Berühmt ist Lucas für seine subtilen Grauabstufungen, mit denen er den Eindruck räumlicher Tiefe und atmosphärischer Stimmungen zu erzeugen wusste. Doch war es auch Lucas’ erzählerisches Talent, mit dem er das Publikum zu fesseln verstand. Oft verlegt er das eigentliche Hauptereignis seiner theaterhaften Inszenierungen in den Hintergrund und stellt den Moment kurz zuvor oder danach als Schwerpunkt seiner Erzählung in den Vordergrund. Hinzu kommt eine Fülle an Details. Schon Giorgio Vasari und Karel van Mander rühmten seinen Variantenreichtum in der Darstellung von Gesichtern sowie die Vielfalt der Gewänder und Kopfbedeckungen.

Lucas ist ein begnadeter Erzähler, der auch heute noch zu begeistern vermag.

Dr. Susanne Wagini, Kuratorin der Ausstellung

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